Tischlampe – Die Schusterkugel
Die Schusterkugel ist ein mit Wasser gefüllter farbloser Glas-Kolben in Kugelform, welcher von Handwerkern, unter anderem von Schustern, bei Feinarbeiten vor allem in den Zeiten vor Einführung elektrischer Lichtquellen benutzt wurde, um eine Lichtverstärkung durch Bündelung einer diffusen Lichtquelle zu erreichen.
Das diffuse Licht der Sonne, einer Gas- oder Öllampe wurde so punktförmig auf eine Stelle fokussiert – ähnlich einer optischen Linse – um eine bessere Ausleuchtung des Arbeitsbereichs zu erzielen. Eine kleinere Version fand auch bei den ersten optischen Mikroskopen Verwendung. Auf diese Weise konnten auch die lichtschwachen Stunden des Tages während der Dämmerung zur Arbeit genutzt werden.
Neben dem Fokussieren war das Abkühlen der Lichtquelle ein in manchen Berufen erwünschter Effekt der Schusterkugel. So konnte man, auch mit temperaturempfindlichen Materialien, nah an einer starken Lichtquelle arbeiten.
Es gab auch Abänderungen der Schusterkugel. Zum Beispiel wurden vier solcher Kugeln um eine Lichtquelle wie zum Beispiel einer Kerze aufgehängt, um das Licht zu vervielfältigen. Später wurden Experimente zur weiteren Verstärkung des Lichtscheins mittels zusätzlich in die Glaskugel eingebrachter Streu- oder Reflexionskörper (zum Beispiel Metallspäne oder Grieß) durchgeführt; aus diesen Versuchen ging die erste Schneekugel hervor.